Arzneipflanze des Monats

Gemeine Schafgarbe, Achillea millefolium, Asteraceae
Gemeine Schafgarbe, Achillea millefolium, Asteraceae

Gemeine Schafgarbe, Achillea millefolium, Asteraceae

Die Gemeine Schafgarbe wird bis zu 60 cm hoch und verdankt ihren Namenszusatz „millefolium“ (=tausendfach gefiedertes Blatt) dem charakteristischen Aussehen ihrer Blätter. Sie blüht von Juni bis Oktober und kommt in Europa und Nordasien vor. Schafgarbe findet man auf Wiesen und an Wegrändern, sie bevorzugt mageren Boden und trotzt Trockenheit, Hitze und Kälte.
In der griechischen Mythologie verwendet Achilles die Schafgarbe zur Behandlung von Wunden, Hildegard von Bingen beschrieb ebenfalls die wundheilende Wirkung der Schafgarbe. In der Literatur beschreibt Goethe im „Götz von Berlichingen“ die blutstillenden und kraftgebenden Effekte der Schafgarbe.
Geerntet wird das blühende Kraut der Schafgarbe (die oberen 10-15 cm) idealerweise von Juni bis September. Es existieren verschieden Arten der Schafgarbe, die die folgenden Inhaltsstoffe in unterschiedlichen Mengen enthalten: Betaine, mindestens 0.2% ätherisches Öl, Flavonoide und Sesquiterpene. Die Sesquiterpene werden wiederum in Proazulene unterteilt, die dem destillierten ätherischen Öl die blaue Farbe verleihen, und in Nicht-Proazulene, zu denen die Allergie auslösenden Eudesmanolide gehören. Den Inhaltsstoffen werden verschiedene Wirkungen zugeschrieben: sie wirken leicht antientzündlich, krampflösend, hemmen das Wachstum von Bakterien, regen den Appetit an und fördern die Gallentätigkeit. Extrakte der Schafgarbe werden ähnlich wie die ihrer bekannteren Verwandten, der Kamille, angewendet. Als Tee lindern sie Blähungen und Völlegefühl und ihr bitterer Geschmack hilft bei mangelndem Appetit. Als Tee oder als hoch dosierter Extrakt beruhigt Schafgarbe die gereizte Magenschleimhaut, hemmt Entzündungen und löst Krämpfe und kann daher auch die Beschwerden bei Patienten mit Reizmagen lindern. Schmerzhafte Monatsblutungen werden traditionell ebenfalls mit Schafgarbe und anderen Heilpflanzen behandelt. Menschen mit einer Allergie gegen Korbblütler sollten die Schafgarbe aber in jedem Fall meiden.

Schafgarbentee:
1 TL Schafgarbenkraut mit 1 Tasse heißem Wasser überbrühen, 7 Minuten bedeckt ziehen lassen und abgießen
3x täglich eine Tasse frisch zubereiteten Tee warm zwischen den Mahlzeiten trinken

Teemischungen:
bei Appetitlosigkeit: Schafgarbe mit Löwenzahn und Pfefferminze
bei Menstruationskrämpfen: Schafgarbe mit Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Kamillenblüten und Melissenblättern
1 Woche vor bis 1 Woche nach der Menstruation 2-3 Tassen täglich trinken, 1g Ingwer pro Tasse intensiviert die Wirkung